Chorreise in den Bregenzerwald 2017
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Die Reise in den Bregenzerwald vor mittlerweile drei Jahren hat uns Sängern des Männerchores so gut gefallen, daß wir dieses Jahr wieder die gleiche Region besucht haben, u.a. um unseren Frauen diese beeindruckende Gegend zu zeigen. Wer die Ereignisse des letzten Besuches noch einmal Revue passieren lassen möchte, kann diese hier nachlesen.
Freitag
Ganz anders als auf unseren anderen Reisen, konnten wir heute die Fahrt bei handfestem Regen beginnen. Dieser stand uns auch ganz konsequent fast die gesamte Reise zur Seite. So kam es, daß nicht eine Wespe unsere traditionelle Brotzeit störte! Bei strahlendem Sonnenschein wäre uns von der köstlichen Verpflegung sonst sicher fast nichts übriggeblieben.
Gut gestärkt fuhren wir weiter und trafen uns in Lingenau an der Pfarrkirche mit unserer bewährten Reiseleiterin: Frau Gabi Österle. Wie schon früher begeisterte sie auch dieses Mal den Chor mit ihrer kompetenten, freundlichen Weise, uns den Bregenzerwald zu zeigen. Sie begann die Führung in der Kirche, die von Herrn Max Gieselbrecht fortgesetzt wurde. Als Fachmann erklärte er uns die Geschichte und Architektur dieser wunderschönen, modernen Kirche, die Glück und Leid auf Erden eindrucksvoll symbolisiert. Erster Höhepunkt der Fahrt war dann der Auftritt des Chores, den unser vielseitger Chorleiter Michael Riedel an der Orgel begleitet hat. Firma Rieger erbaute das Instrument 2012 zum Freundschaftspreis von ca. €400000.
Anschließend fuhr uns Andy Höher, wie immer gekonnt, auf eine Rundfahrt durch den Bregenzerwald. Eine regenwettertaugliche Führung durch eine Schnapsbrennerei (natürlich mit Schnapsprobe) war der nächste Punkt auf dem Programm. Die Praktikantin, die erst vier Wochen dort war, überzeugte mit ihrem Witz, dem charmanten Dialekt und ihrem Fachwissen die gesamte Reisegruppe. Die angebotenen Schnäpse und Liköre schmeckten ausgezeichnet (größtenteils, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden). Der Männerchor ließ es sich natürlich nicht nehmen, die Proben jeweils mit einem passenden Toast einzuleiten, was wieder sehr gut ankam.
Das wundervoll kühle Regenwetter kam uns auch hier zu Gute: so war der folgende Besuch im Kaffe gleich noch wohliger.
Der Abend ging bei einem köstlichen Abendessen im Hotel und einer gemütlichen Runde zu Ende. Der leise vor sich hin rauschende Regen half noch beim Einschlafen.
Samstag
Nach dem Frühstück wurde der erfrischend, belebende Regen auf dem Weg zum Bus freudig begrüßt. Als erstes stand ein Spaziergang durch Lindau mit Frau Österle auf dem Plan. Schon nach kurzer Fahrt kamen wir im strömenden Dauerregen dort an - Lindau war deshalb praktisch menschenleer! Wir hatten die Stadt so gut wie ganz alleine für uns und konnten ihre Attraktionen in aller Ruhe betrachten. Dazu gehörte die Stadtkirche St. Stephan: hier wurden bei dem Kunstprojekt "Zwischen uns" beinahe unsichtbare Fäden zwischen oben und unten, also Himmel und Erde gespannt. Die Fäden wurden nur aus dem richtigen Winkel sichtbar und boten einen erstaunlichen Effekt.
Auch auf der Überfahrt via Wasserburg nach Rorschach war das Schiff nicht überfüllt. Nur bei wolkenbruchartigem Regen erlebt man den Bodensee wenn er aussieht, als würde er sieden!
In Rorschach angekommen wurde es etwas trockener aber bereits in der Schaukäserei nahe Appenzell angekommen war unser treuer Begleiter wieder da. Die Käserei bot uns viele Informationen zur speziellen Käsezubereitung im Appenzeller Land. So mancher von uns kam mit Köstlichkeiten beladen zurück zum Bus gelaufen (damit die Tragetaschen nicht so nass wurden).
Auch den Ort Appenzell sahen wir uns mit Frau Österle an. In der Kirche sangen wir "Ecce Quam Bonum" und "O Herr gib Frieden" und genossen die Akkustik. In Appenzell bewunderten wir die Architektur und hatten Gelegenheit, einem kleinen Almabtrieb beizuwohnen. Wir Sänger hatten davon bereits einige auf unserem letzten Besuch gesehen, aber für die Eine oder Andere Begleitung war es doch ein neues Erlebnis. Den Tieren wurde es auch nicht zu warm, da der stetige Nieselregen für angenehme Kühlung sorgte.
Am Ende der Fahrt verabschiedeten wir uns von Frau Österle, die uns wieder gekonnt, herzlich und mit bewegender Begeisterung für ihre schöne Heimat durch den Bregenzerwald geleitet hat.
Der Abend bot wieder ein hervorragendes Abendessen, viel Gesang und Musik. Wer nicht durch den erlebnisreichen Tag erschöpft war, wurde vom Tröpfeln des Regens an die Fensterscheibe sanft in den Schlaf gewiegt.
Sonntag
Am Sonntag verließen wir (u.a. vom guten Essen verwöhnt) schon etwas schweren Herzens unser Hotel und traten die Heimfahrt an.
Der Weg ging zunächst nach Bregenz. Dort führte uns Herr Dipl. Ing. Tauber, der sich auch schon auf unserem letzten Besuch bewährt hat, durch die Stadt. Unterwegs dorthin verzauberten uns malerischen Regenwolken, die sich an Berge und Täler schmiegten und ein manchmal schon geisterhaftes Panorama boten.
Fröhlich und humorvoll präsentierte Herr Tauber die verschiedenen Gebäude und Bereiche von Bregenz. Seine Begeisterung für unseren Gesang und die verschiedenen Akkustiken der Kapellen und Kirchen spornten uns zu drei weiteren, kurzen Auftritten an.
Bereits auf dem Weg zu unserer Mittagspause ließ der Regen nach: Genau während wir die Fischerkapelle besuchten, fielen die ersten Sonnenstrahlen in das Gesicht unseres Chorleiters, der daraufhin entschied diese mit dem Lied "Das Morgenrot" zu begrüßen:
"… da tritt auch hell leuchten die Sonne hervor und schaut dann hernieder auf Berg und ins Tal"
Viele hatten keine Sonnenbrillen dabei und fürchteten durch mangelnde Bewölkung geblendet zu werden! Tatsächlich mussten wir nach dem Essen bei Gruppenfoto in strahlenden Sonnenschein blinzeln und beinahe auf dem Spaziergang zurück zum Bus schwitzen!
Abgesehen von der sehr schmackhaften Brotzeit, u.a. mit Appenzeller Käse, verlief die Rückfahrt ereignislos. Da der Regen uns zum Ende der Reise doch noch im Stich liess, fanden nun ein paar Wespen den Weg zu uns. Als ob das Wetter etwas gutzumachen hätte, sorgte ein Schauer dafür, daß wir unseren Brotzeittisch zügig aufräumten und schnell zur letzten Etappe nach Hause aufbrachen.
Doch ansonsten war es auch dieses Jahr wieder ein unterhaltsamer, lehrreicher und rundum fröhlicher Ausflug, für den wir uns bei unserer Vorstandschaft bedanken möchten! Ein spezieller Dank geht an unsere Solisten und Musikanten – Sepp Berger, Björn Bangert, Michael Hammer, Fritz Martl, Peter Seitz und Wolfgang und Silvia Schwarz – die uns mit ihren Einlagen die Abende versüßten!
P.S.
Der Eine oder Andere mag in diesem Artikel Anflüge von Ironie bezüglich des Wetters finden. Aber tatsächlich haben wir uns vom nassen Wetter kaum beeindrucken lassen und konnten den Ausflug genießen.
Markus Grunwald