Aus Freude am Singen – großer Jubel beim Jubiläumskonzert!

Anlässlich des 100 -jährigen Bestehens des Männerchores Markt Kirchseeon gab es am Sonntag in der voll besetzten katholischen Pfarrkirche St. Joseph ein hörenswertes Jubiläumskonzert als Höhepunkt des Jubeljahres. Der Männerchor, über ein Jahrhundert unter der derzeitigen Leitung von Michael Riedel, veranstaltete in Gemeinschaft mit dem Chorverband Region Münchner Osten einen festlichen Konzertabend mit vielgestaltiger, geistlicher Musik aus mehreren Jahrhunderten, vorgetragen von vier sehr unterschiedlichen Chören, sowie der Sopranistin Christina Thurnhuber, die an der Orgel vom Kirchseeoner Organisten Christoph Schermer begleitet wurde.

„Aus Freude am Singen“, so heißt der Untertitel in der umfangreichen, informativen Festschrift zum Chorjubiläum, die der Männerchor auf den Zuhörerplätzen ausgelegt hatte. Treffender hätte das Motto des Abends nicht sein können. Die Freude beim Singen war unüberhörbar- und auch unübersehbar bei den Darbietungen der beteiligten Chöre.

Der Männerchor mit seinen 25 Sängern eröffnete das Programm mit der freudigen Aufforderung: „Lasst uns lobsingen dem Herrn“ von Alwin Michael Schronen, gefolgt von dem inbrünstig dargebrachten Lobgesang an die Macht der Liebe. Das Spritual „all night, all day“, ließ das Publikum andächtig lauschen, so einfühlsam zart wurden die Engel besungen, die über uns Menschen wachen. Das lateinisch gesungene „Requiem aeternam“ von Julius Joseph Maier ging unter die Haut. Im getragenen Tempo wurden Text und Gesang von einem

 

 Teil der Sänger im Kleinchor harmonisch vorgetragen. Es rundete den ersten Block des Konzertabends ab. Schon da zeigte der Männerchor, welch breites musikalisches Spektrum zu seinem Repertoire gehört. Seit 2004 leitet Michael Riedel diesen Chor.

Durch das Programm des Abends führte Georg Eck, ein Sänger des Männerchores, der die Titel der dargebrachten Werke aller Chöre moderierte.

So kündigte er den nächsten Chor, den Frauenchor aus Ebersberg, genannt die Chorifeen, an. Die 20 Frauen, angeführt von Ihrer Chorleiterin Ursula Roth, erfreuten mit einem bunten Programm verschiedenster Genres. Der Chor zeigte ein breites Spektrum an sakraler Chormusik, angefangen von einem interessanten, rhythmisch dominierten „Alleluia“, von Sally K. Albrecht, über das bekannte Traditional „Amazing grace“, begleitet von Maria Rose am Klavier. Es folgte das bekannte Kirchenlied von Dietrich Bonhoeffer „von guten Mächten“ in einem schönen Satz des zeitgenössischen Komponisten Uwe Henkhaus, von den Sängerinnen überzeugend vorgetragen. Mit „You, raise me up“ - Du ermutigst mich- wurde noch einmal die ansteckende Freude der Sängerinnen spürbar, so dass am Ende auch von den Zuhörern mitgeklatscht und innerlich mitgeschwungen wurde.

„Hör mein Bitten“, so sang die Kirchseeoner Sopranistin Christina Thurnhuber in einem wunderschönen Sologesang, begleitet vom Organisten Christoph Schermer von der Empore herab.

An diese Hymne von Felix Mendelssohn Bartholdy schloss sich nun die Chorvereinigung Haar und ihr Chorleiter Michael Clemens Frey mit drei Ausschnitten aus dem Oratorium „Messias“ von Georg Friedrich Händel an: „For unto us a child is born“, „Halleluja“ und das „Amen“ aus dem Schlusschor. Das Werk gehört bis heute zu den populärsten Beispielen geistlicher Musik des christlichen Abendlandes, Die Begeisterung des Chores, vor allem beim „Halleluja“ steckte die Zuhörer förmlich an und verleitete manchen Zuhörer innerlich mitzusingen. Begleitet wurde der Chor am Klavier von Armin Becker.

Ein zweites Stück „Deus Abraham“ war nun von Christina Thurnhuber zu hören und bildete einen Kontrast zum kraftvollen Gesang der Chorvereinigung Haar. Diese kündigte übrigens ein eigenes, vielversprechendes Konzert für den 13.10. in Haar an.

Der nun folgende Kammerchor a cappella! widmete sich in seinem Vortrag ganz dem großen Thema Frieden. Dr. Eckhard Meißner brachte mit seinem nur 10-köpfigen Ensemble insgesamt 7 verschiedene Interpretationen in deutscher, englischer und lateinischer Sprache zu Gehör. Quer durch mehrere Jahrhunderte, von der Renaissance (Balthasar Resinarius) über die Zeit des Frühbarock (Heinrich Schütz), des Barock (Joh.Seb.Bach),der neueren Zeit (Hugo Distler) bis in die Moderne mit ihren nordischen Vertretern Knut Nystedt, Arvo Pärt und Vytautas Miskinis sang der Chor: „Verleih uns Frieden!“ Was für ein interessantes, anspruchsvolles und auch schwieriges Projekt, dem sich der feine a cappella Chor aus Zorneding sehr beachtenswert stellte.

Im Kontrast zu den Chören war noch einmal ein inniges Solostück von Christina Thurnhuber auf der Empore zu hören, einfühlsam begleitet von Christian Schermer.

Abgerundet wurde das abwechslungsreiche Kirchenkonzert mit dem Männerchor, der auf der Empore noch einmal drei kraftvolle Werke erklingen ließ. Den Höhepunkt an Freude, ja Begeisterung, bildete der mächtige, allseits bekannte Schlussgesang von Ludwig van Beethoven „die Himmel rühmen“, nach dem ein erfülltes Publikum anschließend den Heimweg antrat.

Eva Mrosek

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